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Trinkwasserentkeimung

Verfahren und Technologien

Teil 1

 


1. Thermische Desinfektion

Für eine thermische Desinfektion sind keine großen Investitionen nötig. Aus diesem Grund greift eine große Anzahl von Immobilienbesitzer auf diese recht einfache Desinfektionsmethode zurück. Diese Immobilienbesitzer und Hausverwalter sind überzeugt, dass durch eine hohe Wassertemperatur alle Legionellen abgetötet werden. Diese Legende wird auch von sehr vielen Firmen und Planungsbüros verbreitet, obwohl seit über 10 Jahren bekannt ist, dass die Legionellen auch +71°C mindestens 5 Minuten lang unbeschädigt überleben können. Was aber über die Trinkwasserinstallation, egal ob diese aus Kupfer, verzinkten Rohren oder sogar aus Edelstahl bestehen, nicht behauptet werden kann.

Eine umfangreiche Studie wurde in den Jahren 2002-2005 durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Studie wurde im Sanitär Fachjournal 2005-2006 publiziert. Die Ergebnisse dieser Studie sind in der unteren Grafik zusammengefasst.

 


Sanitär Fachjournal 2005 / 2006 Prof. Dr. med. Axel Kramer Dr. med. Frank-Albert Pitten Dr. Peter Rudolph

 

Laut dieser Grafik, trifft die weitverbreitete Aussage dass die thermische Desinfektion gegenüber der Entkeimungsmethoden die in der Trinkwasserverordnung aufgelistet sind, eine kostengünstigere und saubere Alternative wäre, nicht zu.

 

Vorteile der thermischen Desinfektion:
- Es werden keine speziellen Geräte oder Anlagen gebraucht. Das bedeutet, dass keine neuen Investitionen gemacht werden müssen.
- Es werden dem Trinkwasser keine Fremdstoffe von außen hinzudosiert.

 

Nachteile der thermischen Desinfektion:
-Es wird sehr viel Energie verbraucht um die gesamte Warmwasserinstallation (Rohre, Armaturen, Innenseite aller Dämmstoffe, Warmwasserverteiler, Sensoren, Messgeräte und Aktoren, etc.) auf mindestens +75°C zu erhitzen, um eine relative Sicherheit zu gewährleisten, dass das Wasser in der gesamten Warmwasserinstallation die Mindesttemperatur von +71°C erreichen wird.

 

-Die Verbrühungsgefahr während der Temperaturerhöhung, während der tatsächliche Desinfektion und abschließend während der Temperaturabsenkung auf 55-60°C ist sehr hoch.


-Hohe Arbeitsaufwand um die 3-4 minutige Heißwasserentnahme bei jeden einzelnen Warmwasserentnahmestellen zu überwachen.

 

-Die Badewanne, der Waschbecken, der Abfluss, die Duschbrause und der Duschschlauch werden nicht mitdesinfiziert. Das führt durch Rückverkeimung, zu einer sicheren Wiederverkeimung des gesamten Wassernetzes.

 

- Sehr schnelle Wiederverkeimung der Wasserinstallation.

 

- Starke Korrosionen in dem gesamten Wassernetz, sowohl in den Kupfer- und verzinkten Rohren, als auch in den Edelstahlrohren. Die Kunststoffrohre werden stark belastet, was zu Risse durch Verlust des Weichmachers führt.

 

-Starker Kalkausfall mit starken Kalkablagerungen und hohe Energieverluste in der Warmwasserbereitungsanlage

 

 

Klassischer Beispiel. Neue Installation. Nach 2,5 Jahre wurde ein regelrechter Rohrinfarkt festgestellt.
Objekt: Horb, in der Schweiz. Mittelhartes Wasser. Thermische Desinfektion.

 

 

- Das Kaltwassernetz und die Kaltwasserarmaturen können thermisch nicht entkeimt werden. Dadurch können sich die Kaltwasserkeime ungehindert vermehren und besonders für Senioren, Kleinkinder und Kranken sehr gefährlich werden.

 

-Besonders in den Großgebäuden steigt die Kaltwassertemperatur nicht selten auf über +18°C, besonders wenn die Kalt- und die Warmwasserleitungen parallel und nah zueinander verlegt sind. Das regt die Vermehrung der Legionellen auch in der Kaltwasserinstallation an.

 

-Im Hochsommer wird sehr oft kalt geduscht, der Rasen gesprengt, die Kinder plantschen
im Wasser, wodurch feine Wassertropfen entstehen. Die Legionellen können so eingeatmet werden und zu gefährlichen Lungenkrankheiten führen.

 

-Die E. Coli, Pseudomonas aeruginosa, Enterococcus aureus sind Bakterien die im Kaltwasser leben, und können noch gefährlicher werden als die Legionellen im Warmwassernetzen sind. Die Obergrenze der Colibakterien und der Pseudomonas aeruginosa im Trinkwasser liegt bei 0,0 KBE/100ml, wobei bei den Legionellen bei 100 KBE/100ml liegt! Das bedeutet dass diese Kaltwasser-Krankheitserreger 100 mal virulenter sind als die Legionellen.

 


Die gefährlichsten Kaltwasserkeime

 

Publikation der: " Deutsche Seniorenliga e.V., Heilsbachstr. 32, 53123 Bonn":


 


2. UV Bestrahlung

 

Liste 11, Seite 29

 

Vorteile der UV-Methode:
- Dem Trinkwasser werden keine Fremdstoffe zugefügt.

 

Nachteile der UV-Entkeimung:
- Keine ausreichende Entkeimungskapazität. Nicht letal geschädigte Bakterien können Zell-Reparaturmechanismen aktivieren, die UV-bedingte DNA-Schäden beseitigen, so dass die Bakterien im Verteilungssystem regenerieren können (Prof. Dr. rer. nat. Christoph Syldatk, Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Ursula Obst, Dipl.-Biol. Christina Jungfer, Institut für Technische Chemie, Bereich Wasser- und Geotechnologie Forschungszentrum Karlsruhe, Karlsruhe 2006)

 

- Nur Lokale Wirkung. Die Entkeimung wirkt ausschließlich in dem Gerät. Links und rechts vom Gerät existiert keine Entkeimungswirkung. Das bedeutet dass schon 1cm außerhalb des Gerätes können die Legionellenbiofilme Millionen von Keime jede Sekunde freisetzen, da die Biofilme von der UV-Bestrahlung nicht erreicht werden. Siehe oben die Tabelle des Umwelt-Bundesamtes / Trinkwasserverordnung hinsichtlich zu der Unwirksamkeit der UV-Entkeimung in den Verteilungsnetzen.

 

-Die Biofilme die sich in der Trinkwasserinstallation ungestört entwickeln können lösen durch ihre Ausscheidungen Korrosionen (Biofouling) des Rohrmaterials aus, wobei Edelstahl oder Kunststoffleitungen keine Ausnahmen sind.

 

-das UV-Desinfektionsverfahren ist nicht anwendbar für die Aufrechterhaltung einer Desinfektionskapazität im Verteilungsnetz (vgl. § 5 Absatz 5 Satz 2 TrinkwV 2001).

 

-der UV-Strahler muss mindestens 1x /Jahr ausgetauscht werden, da die Strahlungsintensität mit der Zeit sink. Diese UV-Röhre verbrauchen viel Energie, weil sie unabhängig davon ob Wasser verbrauch wird oder nicht, 24Std./Tag eingeschaltet sind.

 

 

 

Trinkwasserentkeimung

Verfahren und Technologien

Teil 2


 

3. Legionellen Filter

 

Die Legionellenfilter werden direkt an den Wasserhahn oder an Stelle der Duschbrause aufgeschraubt.

 

Vorteile der Legionellenfilter:

-Dem Trinkwasser werden von außen keine Fremdstoffe hinzugefügt.

 

Nachteile der Legionellenfilter:

- Verkalken bzw. verstopfen sehr schnell.

 

-Im Wassernetz vor dem Filter entsteht eine explosionsartige Vermehrung der Keime und durch Rückverkeimung können benachbarte Räume und Gebäude infiziert werden.

 

-Regelmäßiger Austausch notwendig. Dadurch hoher Arbeitsaufwand.

 

- Der Filter ist Sondermüll. Muss zum Hersteller / Händler zurückgeschickt werden.

 

-Rückverkeimung durch Abfluss bzw. Spritzwasser

 

- Sind teuer. Es entstehen erhebliche finanzielle Belastungen.

 

-Die Biofilme die sich in der Trinkwasserinstallation ungestört entwickeln lösen durch ihre Ausscheidungen Korrosionen (Biofouling) des Rohrmaterials aus, wobei Edelstahl und Kunststoffleitungen keine Ausnahmen sind.


 

4. Duschbrausespirale, Duschköpfe und Aufsätze mit

Silbereinsatz

 

Vorteile:

-Der Einsatz dieser mit Silber beschichtetem Zubehör soll laut Hersteller eine Reduzierung der Keime bewirken.

 

Nachteile:

-Hoher Preis.

 

-Silber ist ein Schwermetall. Laut Trinkwasserverordnung ist es ausschließlich für Wasserkonservierung zugelassen. Darf nicht für die regelmäßige Trinkwasserbehandlung verwendet werden. Besonders Kleinkinder, Senioren, Frauen während der Schwangerschaft und Säuglinge können mit gesundheitliche Schäden rechnen.

 

 

Liste 11, Seite 18-Silber

 

Der Einsatz von Silberprodukte ist nur für die Konservierung des Wassers und nur in Ausnahmefälle zulässig. Besonders während der Schwangerschaft, für Kleinkinder und Senioren ist das mit Silberprodukte behandelte Trinkwasser zum Verzehr nicht geeignet.

 

-Wegen der Strömungsgeschwindigkeit des Wassers durch diese Schläuchen/Brausen ist eine tödliche Einwirkung auf die Keime nicht zu erwarten. Währen der Stagnationen, können die Keime die genug Zeit in dem direkten Kontakt mit dem Silber kommen, beschädigt und sogar zum Teil abgetötet werden.

 

-Die Biofilme die sich in der Trinkwasserinstallation ungestört entwickeln können, lösen durch ihre Ausscheidungen Korrosionen (Biofouling) des Rohrmaterials aus, wobei Edelstahl und Kunststoffe keine Ausnahme sind.

 

 


 

5. Chemische Entkeimung

Wenn die thermische Entkeimung keinen echten Keimschutz bietet, welche Möglichkeiten stehen noch zur Verfügung um die Entkeimung des Wassers zu gewährleisten?

 

Die in Deutschland gültige Trinkwasserverordnung schreibt verschiedene entkeimend wirkende Stoffe vor, die in den angegebenen maximalen und minimalen Konzentrationen eine sichere Keimfreiheit gewähren. Das mit diesen Stoffen entkeimtem Trinkwasser ist sowohl für Säuglinge als auch für schwer kranke Patienten uneingeschränkt geeignet.

 

Einige dieser Stoffe bieten auch eine gewisse Depotwirkung. Das bedeutet dass eine kleine Konzentration des dosierten Mittels auch nach dem die Dosierung abgestellt wurde, in der Trinkwassernetz unverbraucht bleibt und weiterhin wirken kann.

 

Die für die Trinkwasserentkeimung zugelassenen Stoffe sind in der Trinkwasserverordnung aufgelistet. Diese Vorschriften können von der Website des Umweltbundesamtes heruntergeladen werden.

Hier sind die wichtigsten Angaben zu den Methoden und Stoffen die für die Trinkwasserdesinfektion ohne Einschränkungen zugelassen sind, aufgelistet:

 

Liste 11, Seite 1.


 

Liste 11, Seite 12-Cl2, ClO2,O3,NaClO

 

Diese Stoffe dürfen für die Trinkwasserentkeimung zeitlich uneingeschränkt eingesetzt werden.

 

Das so behandelte Trinkwasser ist zum Verzehr uneingeschränkt geeignet.

 

Da das Chlordioxid ab +45°C in Chlor und Kochsalz zerfällt (Herstellerangabe), ist dieser Stoff nur für die Kaltwasserentkeimung geeignet. Zusammen mit der sehr hohen Aggressivität gegen die meiste Werkstoffen, wobei die Kunststoffe keine Ausnahme machen, ist die Einsatzmöglichkeiten des ClO2 bei der von der Trinkwasserverordnung erlaubten maximale Konzentration, besonders im Warmwasser gegen Legionellen, sehr begrenzt. Deswegen ist die Entkeimungswirkung im Warmwassernetz nicht ausreichend.

 


 

 

Vergleich der Stoffe die für die Trinkwasserentkeimung die höchste Entkeimungskapazität bewiesen haben

 

 

Grafik des Umwelt-Bundesamtes, Fortbildungsveranststaltung ÖGD 2011

 

Aus der Grafik kann sehr leicht entnommen werden, dass jeder dieser Stoffe gut wirken, aber das Natriumhypochlorit 5x schneller wirkt als das Chlordioxid ClO2.

 


 

 

Das Entkeimungsmittel PAULYTH®

 

Nach der Analyse der Entkeimungsparameter die in der oberen Grafik gezeigt sind und die Tatsache dass das Chlordioxid für die Warmwasserentkeimung ungeeignet ist, stellt sich die Frage ob ein Entkeimungsmittel dass sowohl Natriumhypochlorit als auch Chlordioxid enthalten würde, wirksamer als ClO2 und NaClO als Einzelstoffe wäre?

 

Die intensive Forschung und Entwicklungsarbeiten der PAULY GmbH haben ein Verfahren entwickelt das diesen beiden Stoffen in mehreren Reaktoren und mehreren Reaktionsgläser gleichzeitig herstellt.

 

Dieses Verfahren wurde im Jahr 2009 patentiert und in einem Projekt welches von dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wurde, weiterentwickelt.

 

Die Konzentrationsverhältnisse der so hergestellten Stoffe, liegen bei Cl2: ClO2 = 3:1,5.

 

Diese Mischung wirkt bei einer Konzentration von max. 0,2mg/l äquivalent Cl2 sehr schnell und auch die Biofilme werden in den meisten Fällen innerhalb von max. 3-6 Monaten soweit beschädigt, bzw. abgetötet, dass die Anlage regelmäßig, für mehrere Wochen abgeschaltet werden kann, ohne die Hygienevorschriften für das Trinkwasser zu gefährden. Das PAULYTH® ist unter der Nummer N-68493, PT3, PT4 und PT5, Registriert (ChemBiozidMeldeV) Das Biozidprodukt kann für die Dauer des Genehmigungsverfahrens des Wirkstoffs bzw. des letzten zu genehmigenden Wirkstoffs ohne Zulassung auf dem Markt bereitgestellt werden. Maximale Verkehrsfähigkeit des PAULYTH®: 31.12.2024.


 

Der Hersteller behält sich das Recht vor, jederzeit und ohne Vorankündigung Hard- u. Software- Änderungen die zur Verbesserung dieser Produkte führen vorzunehmen, ohne verpflichtet zu sein, vorher ausgelieferte Produkte zu verändern. Diese Geräte entsprechen den Bestimmungen der folgenden Richtlinien: Maschinenrichtlinie 98/37/EG, Niederspannungsrichtlinie 2006/95/EG, EMV-Richtlinie 2004/108/EG, CE-Kennzeichnung 93/68/EWG und stimmen mit den folgenden Normen überein: EN ISO 12110-1, EN ISO 12110-2, EN ISO 13850 DIN EN 349, DIN EN 614-1, DIN EN 614-2, DIN EN 811, DIN EN 953, DIN EN 954, DIN EN 982, DIN EN 983, DIN EN 1050, DIN EN 1037, DIN EN 60204, DIN EN 60447 DIN EN 1057, DIN EN 1254DIN EN 10240, DIN EN 10242, DIN EN 10255, DIN EN 10088 DIN 8077, DIN 8078, DIN 8080, DIN 16831, DIN 16832, DIN 16892, DIN 16893, DIN 16962, DIN 16968, DIN 16969, DIN 19606 (Chlor) DVGW W 229 (Chlor), DVGW W 270, DVGW W 290, DVGW W 291, DVGW GW 392, DVGW W 534,DVGW W 541, DVGW W 542, DVGW W 544, DVGW W 623 (Chlor) DVGW GW 2, DVGW GW 6, DVGW GW 8

 

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